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Wodtke BM 01 Pelletofen Test

Pelletofen Wodtke BM 01 im Test

Optisch macht der Wodtke ivo. tec schon einiges her und besticht durch
sein Design. Doch ist auch alles Gold, das glänzt? Die Regel der „form
follows function“ scheint den Herstellern und Konstrukteurin nicht so
geläufig zu sein, was zu einigen, nicht unerheblichen Macken führt. An
der Vorderfront hat man gar einen Griff zum Öffnen weggelassen, wodurch
die erheblich wesentlich weniger belastbare, zarte Glasverkleidung in
Mitleidenschaft gezogen werden muss.

Umständliches Öffnen

Auch die Befüllung mit den Pellets zerrt etwas an den Nerven, muß man
den Großteil der Klappen unter zu Hilfenahme eines 6-Kantschlüssels
öffnen. Die Entwickler scheinen das Grundprinzip nicht gänzlich
verstanden zu haben, krank es doch auch am Verschluß der Pelletklappe,
die, ist sie nicht fest verschlossen, keine ausreichende Beheizung und
Wirkung steuert. Schlicht gesagt: Ist diese Klappe nicht gescheit
verschlossen, macht der Ofen einfach nichts. Der neue beste Freund wird
zudem wohl das Handbuch des Ofens werden, darf man bei den Fehlercodes
doch besser selbiges bemühen, da die Codes sehr unverständlich kredenzt
werden.

Pelletofen auffüllen

Nach ca. 24 Stunden gilt es, den 6-Kantschlüssel wieder zu bemühen, so
lange reicht in etwa eine Pelletfüllung aus. Auch lohnt es kaum, die
unterste Leistungsstufe zu wählen (3 kW), in dieser Einstellung bringt
die Verbrennung keine vernünftige oder befriedigende Leistung. Richtig
nervig wird es zum Beispiel, wenn es um die Aschelade geht, die, flapsig
gesagt, mehr Dreck bringt als verhindert. Sie soll Pellets bei einem
Fehlstart Ofens, was durchaus mal vorkommen kann und kein Grund zur
Beunruhigung ist, auffangen. Allerdings landet die Flugasche dabei
nahezu überall im Ofen, bloß nicht in der Aschelade. Das erfreut das
Verbraucherherz nicht so sehr und kostet zudem ein Mehr an Zeit, um den
Ofen mal zu reinigen. Wofür man sich einen Aschesauger, der auch
etwas Schmackes hat, zulegen sollte (zum Beispiel von Rowi und Tosala).
Eine Reinigung pro Woche sollte man auf jeden Fall rechnen. Dabei kann
man den angeratenen Staubsaugerfilter allerdings außer Acht lassen, da
er absolut nicht praktikabel ist.

Leider schwache Verbrennung

Wendet man sich Verbrennung selbst zu, stellt man die nächste
Überraschung fest: Selbst mit Hilfe von Fachkräften bleibt die
Verbrennung nur naja – eben nicht berauschend, die verstärkte
Rußbildung durch die Flamme führt zu einer sichtbaren und unschönen
Verschmutzung der Frontscheibe. Und neben der optischen Beeinträchtigung
dürfte dies auch nicht unbedingt einträglich für die Abgasbildung und
den Wirkungsgrad sein.

Luftzufuhr regulieren

Möchte man die Luftzufuhr oder ähnliches selbst einstellen und auf einen
anderen Leven bringen, kann man lange hoffen: Die Herstellerfirma stellt
dem Verbraucher die hierfür nötigen Codes nicht zur Verfügung, man wird
an preislich happigen Service verwiesen – und dies ziemlich bei
jeder Kleinigkeit.
Dabei wendet sich selbst Handwerker mit gesträubten Nackenhaaren bei
dieser Firma ab und verwehren oft, diese überhaupt in ihr
Leistungsangebot aufzunehmen. Anfragen per E-Mail scheinen direkt im
Papierkorb zu landen, telefonisch wird gern der Spieß umgedreht und eine
Anfrage seitens des Kunden mündet darin daß er selbst an diesem und
jene, Fehler schuld sei (häufiger Vorwurf an den Kunden: Die
Pelletqualität wäre nicht gut genug – was aber passend wäre, wird
nirgends genannt oder festgelegt).

Fazit des Test

Die Pellets unterliegen alle der DIN-Norm und DINplus weist ähnliche
Merkmale auf und somit sind diese Pellets auch austauschbar in der
Verwendung möglich, ohne Einbußen und Probleme. Für eine Firma dieser
Größen- und Preisordnung (um die 9.000 Euro ohne Installation) ist
ein derartiger Service ein absolutes No-go, besonders wenn sich die
Firma, wie bereits geschehen, gerade nach ein paar Stunden nach
Inbetriebnahme um die Gewährleistung bei einem defekten Teil drücken
wollte und es erst einmal ein großes Hin- und Her gab. Auch die aus der
mangelhaften Verarbeitung entstandenen Folgekosten wollte Wodtke nicht
übernehmen – das bei einem völlig verkohltem Ofen.
Fazit: Man bekommt den Ofen schon zum Laufen, doch sollte man das
Gestreite wegen Zusatzkosten, den schlechten Service usw. bedenken und
nicht aus den Augen verlieren. Hat man keinen Fachmann im näheren Umfeld
sitzen, ist man eher im Schadens- oder Reparaturfall auf verlorenem
Posten und friert genüßlich vor sich hin.

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